Reinigung der Toys und Schlagwerke

Reinigung/Desinfektion eurer Toys und Schlagwerke

ReinigungDie Reinigung der Sextoys und Schlagwerke ist nicht außer Acht zu lassen!
Haltet eure Toys und Schlagwerke sauber und steril.

– Das Desinfektionsmittel, das ihr kauft, sollte mindestens bakterizid, levurozid und viruzid wirken. Aber auch Standard Desinfektionstücher schonmal viel besser als gar nichts.

Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis sind ideal, weil sie euch selbst am geringsten schädigen und ebenso die meisten Toys kaum. Gibt auch solche auf Javelwasser-Basis oder Peroxidbasis, da ist das nachträgliche Abwaschen dann zwingend notwendig, denn diese Stoffe sind bedeutend aggressiver für die Haut, die Atemwege und die Toymaterialien.

– Bei Desinfektionsmittel gibt es eine Relation zwischen der Konzentration des Mittels und der Einwirkzeit. Dabei ist die Konzentration gesteuert von der Material- und auch oft Hautverträglichkeit. Ein Hinweis, wie lange es einwirken muss, steht auf dem Produkt. Um sich mit der korrekten Konzentration nicht herumärgern zu müssen, sind die vordosierten Desinfektionstücher praktisch.
Wem das zu wenig nachhaltig ist und lieber Desinfektionsmittel aus der Sprüh- oder Spritzflasche einsetzt mit Papiertüchern, der informiert sich am besten direkt beim Hersteller, wieviel wovon richtig ist, wenn es auf der Rückseite der Sprühflasche nicht genug beschrieben ist.

– Jetzt reden wir mal über den Begriff «Flächendesinfektion». Der Idealfall ist ein Toy mit unporöser Oberfläche ohne Kerben, wie bspw. ein unverzierter Glasdildo. Je mehr ein Spielzeug geformt ist, bspw. ein realistischer Dildo mit Adern und Vorhaut, desto aufmerksamer muss mit den Rillen gearbeitet werden. Mit (Einweg-)Bürsten oder Zahnbürsten kommt man da schonmal weit. Je poröser das Material, desto komplizierter.

Weiche Plastik-Toys wie Dildos, Vibratoren, Cock-Rings aus TPE, TPR, etc. können leider nicht desinfiziert werden. Da ist der Weg von Seifenwasser und danach Alkohol sicher richtig, aber diese Toys mögen Alkohol nicht und aufgrund ihrer «luftigen» Zusammensetzung können sie nicht vollständig von allen potentiellen Erregern befreit werden. Auch wenn sich diese Toys super anfühlen und überhaupt nicht “luftig” ausschauen, haben sie Poren, die gross genug sind für alle gängigen Krankheitserreger.
Deshalb nutzt Kondome oder nur eure eigenen Toys.

– Je nach Material und Größe, bspw. Silikondildo oder Edelstahl-Wartenbergrad, kann es abgekocht werden für fünf bis zehn Minuten. Man hört auch immer wieder von Geschirrspülern: Wenn eure Maschine sehr hohe Temperaturen in einem langen Waschzyklus kann, ist das ohne Geschirrspülmittel und ohne Geschirr eine mitteltolle Lösung. Unsere europäischen Geschirrspüler sind aber eher auf energiesparen ausgelegt. Was funktioniert, ist das Eintauchen in Desinfektionsmittel. Also einen Behälter mit Desinfektionsmittel füllen und das Objekt eine Viertelstunde darin baden.

– Bei unseren geliebten Materialien Holz, Leder und Seilen ist es schlichtweg nicht möglich, eine richtige Desinfektion hinzukriegen. Beziehungsweise nur in einer Art und Weise, die das Objekt futsch machen würde. Nichtsdestotrotz müssen auch die möglichst sauber gehalten werden nach dem Spiel. Folgende Praktiken sind verbreitet:

  • Bei Holz käme es zwar auf die Art der Verarbeitung an (lasiert, lackiert, geölt, unbehandelt), aber diese Schutzschicht ändert sich über die Jahre und den Gebrauch – sprich ist nicht mehr so perfekt, wie sie mal war. Deswegen bei allen Verarbeitungen die übliche Oberflächendesinfektion von Seifenwasser und dann Desinfektionsmittel, auch wenn das zu Verfärbungen führen kann. Und da muss man sich auch die Frage stellen, mit was es überhaupt in Kontakt gekommen ist.
  • Bei Lederspielzeugen, die ihr auf Genitalien geklatscht habt, oder die zu Blutungen beim Peitschen geführt haben, gilt dasselbe wie bei Holz. Verfärbungen des Leders können durch die Reinigung nicht ausgeschlossen werden.
    Bei Floggern muss Riemen um Riemen gereinigt werden, wie auch dort, wo sich sonst noch “Dreck” verstecken könnte. Und auch hier wieder das Bewusstsein: Ein Lederspielzeug oder Lederkleidung kann nicht desinfiziert werden. Dafür ist die Oberfläche zu porös. Mit Seifenwasser, Flächendesinfektion und anschliessender Lederpflege, ist es sehr sauber, aber wie zumutbar das für euch und euer Gegenüber ist, müsst ihr gemeinsam kommunizieren. Das soll nicht zu einer Keimphobie leiten, sondern die realistische Frage aufbringen: Wohin haut man mit welchem Toy bei wem, welche Risiken bestehen, wie schlimm ist das für euch und wie geht ihr damit um.
  • Bei Seilen haben wir zwar mit Hanf, Jute und Flachs Naturmaterialien, die von Haus aus antibakteriell sind, aber auch hier bleibt es bei derselben risk-awareness wie bei Holz und Leder.
    Grundsätzlich mal Abwischen mit einem Desinfektionstuch und trocknen lassen. Wenn das Seil als Crotch-Rope benutzt wurde: Dem Gegenüber schenken oder beim Seilen ein Seil benutzen, das auch in die Waschmaschine gehen darf bei hohen Temperaturen (oder den Backofen oder in die Sonne legen). Besser ist es, als passiver Part selbst ein Seil mitzubringen, das als Crotch-Rope benutzt werden kann. Der Einfluss des Reinigens auf die Belastbarkeit der Seile in einem Suspension-Setting ist nochmals ein weiteres Thema.

– In Sexshops kriegt ihr auch speziell angefertigte Toycleaner, meist als Sprays aber auch als Tücher. Die sind preislich etwas höher als handelsübliches Desinfektionsmittel, aber sind dafür oft spezifisch auf Haut- und Toyverträglichkeit hin fabriziert.

Quelle: größtenteils von IG BDSM Schweiz und für gut befunden.

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